Zum Hauptinhalt springen
Medizin-Influencerin

Hilfe von der »großen Schwester«

Menschen helfen zu können ist einer der Hauptgründe, warum sich Sarah für das Medizinstudium entschieden hat. In den sozialen Medien nimmt die 23-Jährige ihre Community mit und liefert nicht nur Einblicke in den Alltag rund um Klausuren, Examen und die Arbeit in der Klinik, sondern auch Tipps für das fordernde Medizinstudium.

Sarah steht vor einer Skulptur, die wie Engelsflügel aussehen. Sie breitet ihre Arme aus und lacht in die Kamera.
Auch in das Privatleben von Sarah erhalten die Follower Einblick, wie hier auf einer Urlaubsreise in Kalifornien. ©Sarah Funke

Lesedauer: 5 Minuten

Ein kurzes Video zur Nachtschicht auf der Gynäkologie-Station oder ein Beitrag mit Merksprüchen für die anstehende Anatomieprüfung: Sarah Funke ist Medizinstudentin und gleichzeitig Influencerin. Auf TikTok, YouTube und Instagram lässt sie ihre Follower:innen an ihrem Alltag teilhaben, teilt viele Erkenntnisse aus Uni und Krankenhaus, gibt Tipps und beantwortet Fragen rund um das Studium. 

 

Medizinstudium hat Vorrang

Sarah studiert an der Uni München im 11. Semester und schreibt zeitgleich an ihrer Doktorarbeit – bleibt da überhaupt genug Zeit für die Arbeit als Influencerin? »Ganz klar liegt die Priorität bei meinem Studium und meiner Doktorarbeit«, betont die 23-Jährige und führt an: »Zum Glück lässt sich die Tätigkeit auf Social Media immer gut zwischendurch erledigen, das passt bislang sehr gut. Aber wenn es gerade zu stressig ist, bin ich auch weniger online aktiv, da ziemlich hoher Aufwand dahintersteckt.«

Obwohl sie vorher bereits privat in den sozialen Medien aktiv war, kam der Durchbruch erst während der Corona-Pandemie. »Damals war TikTok recht neu und ich hatte nach dem Physikum einen neuen Lebensabschnitt begonnen, konnte es aber durch Corona nicht wirklich mit vielen Leuten teilen. Da habe ich ein Video hochgeladen, auch ziemlich versteckt und ohne Hintergedanken. Aber das Feedback war so positiv, dass es quasi von alleine immer mehr geworden ist.«

Knapp 100.000 Abonnent:innen

Auf TikTok folgen knapp 100.000 Abonnent:innen dem Kanal von Sarah und lassen sich Tipps rund um Organisation, Lernmethoden oder Promotion geben. Besonders beliebt sind die Einblicke in den Klinik-Arbeitsalltag. Dabei gibt es immer wieder Fragen und Feedback: »Ich freue mich, wenn Menschen mir schreiben, dass ich ihnen helfen oder sogar die Angst nehmen konnte vor Prüfungen oder Ähnlichem. Ich fühle mich ein bisschen wie die große Schwester, die erklärt, worauf es ankommt, was man beachten sollte und so weiter«, strahlt die angehende Ärztin.

Vorbildfunktion im Netz

Dabei musste sich die Erdingerin auch erst in ihre Rolle einfinden: »Als angehende Ärztin musst du dich natürlich anders als Privatpersonen präsentieren. Ich habe eine Verantwortung. Ich darf zum Beispiel keine medizinische Beratung durchführen, das ist gesetzlich verboten. Da verweise ich immer an die behandelnden Ärztinnen und Ärzte.«

Traumjob: Plastische Chirurgin

Der eigene Weg soll Sarah in die Chirurgie führen, genauer gesagt in die plastische Chirurgie. »Das ist ein extrem weites und spannendes Feld, das weit über die ästhetische Chirurgie hinausgeht. Ob Handchirurgie, rekonstruktive Chirurgie, Verbrennungschirurgie oder eben die ästhetische Chirurugie«, betont Sarah. Nach den Lehrjahren in der Klinik kann sie sich durchaus eine Niederlassung vorstellen. »Ich denke, die Erfahrungen in der Klinik sind gerade für Chirurg:innen sehr wichtig, aber die plastische Chirurgie bietet auch gute Möglichkeiten, eine eigene Praxis zu haben und das gefällt mir.«

Influencerin als Ärztin

Ihre Kanäle will Sarah auch nach ihrem Studium weiterführen, allerdings mit Einschränkungen: »Wahrscheinlich wird es einen Unterschied geben zu der Art, wie ich mich jetzt präsentiere. Die Videos sind momentan oft noch lustig oder manchmal auch ironisch. Als Ärztin ist es noch wichtiger, wie man sich präsentiert. Deshalb wird die Arbeit als Influencerin dann eher mehr informativ als unterhaltend.« Fest steht: Sarah wird ihre Community weiter mitnehmen und an ihrem Beruf teilhaben lassen.

 

 

 

Über die Autor:innen

Das Redaktionsteam der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ist die Dachorganisation aller 17 Kassenärztlichen Vereinigungen und vertritt die Interessen von Vertragsärzt:innen und Psychotherapeut:innen auf Bundesebene. Auf »Lass dich nieder!« gibt das Redaktionsteam Medizinstudierenden nützliche Tipps rund ums Studium und teilt Erfahrungen und Fakten rund um die ärztliche Niederlassung.

Du willst noch mehr spannende Infos rund um die Medizin erfahren?

Folge »Lass dich nieder!« auf Instagram und verpasse keine Neuigkeiten mehr.
Jetzt abonnieren!

Teaser-Spalte überspringen
Ende der Teaser-Spalte