Gassen plädiert für Ausfallgebühr
Die Terminkalender der niedergelassenen Arztpraxen sind voll. Leider kommt es immer häufiger vor, dass Patient:innen nicht erscheinen, ohne den Termin vorher abzusagen. Für die Mediziner:innen hat das Folgen.
In einer Online-Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
(KBV) beklagen sieben von zehn Praxen, dass sie immer häufiger ernste Probleme mit nicht abgesagten Terminen haben. KBV-Vorstandschef Dr. Andreas Gassen fordert deshalb eine Ausfallgebühr. »Die Termine sind ja geblockt und stehen dann anderen Patient:innen nicht zur Verfügung«, betont Gassen und fügt an: »Jede Forderung nach schnelleren Terminen ist angesichts dieser Zahl einfach lächerlich.«
Ausfallgebühr von den Kassen
Gassen erinnert auch an die »bisher unverändert unzureichende Vergütung, die für rund zehn Prozent der in Anspruch genommenen Termine bereits kein Honorar mehr auslöst«. Aus seiner Sicht wäre deshalb eine von den Krankenkassen zu entrichtende Ausfallgebühr, wenn Patient:innen ihren vereinbarten Termin ohne Absage nicht wahrnehmen, durchaus angemessen.
70 Prozent der Praxen mit Problemen
Über 2.000 Niedergelassene hatten sich Ende Juni 2023 an der Umfrage der KBV beteiligt. Auf die Frage, ob es in der eigenen Praxis Probleme mit nicht abgesagten Termine gäbe, haben rund 70 Prozent mit »Ja« und rund 30 Prozent mit »Nein« gestimmt. Rund 40 Prozent gaben an, dass dies um die fünf bis zehn Prozent aller vereinbarten Termine beträfe, bei bis zu 16 Prozent der Praxen waren es sogar bis zu 20 Prozent.
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