Raus aufs »Ländle«
Arbeiten auf dem Land? Für viele Studierende nicht unbedingt ein naheliegender Gedanke. Doch bei genauem Hinsehen birgt eine Niederlassung als Haus- oder Facharzt in ländlichen Regionen viele Vorteile. In Baden-Württemberg wird dies je nach Region finanziell sogar stark gefördert.
Frische Luft statt Stadtverkehr, Ruhe und viel Grün statt Stadtlärm und viel Grau – es gibt viele gute Argumente für das Leben auf dem Land. Für Medizinstudentinnen und -studenten in Baden-Württemberg gibt es noch ein weiteres schlagkräftiges Argument: Um ihnen die Entscheidung zu erleichtern, sich als Hausärzte in den ländlichen Regionen niederzulassen, hat die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) bereits im 2014 das Förderprogram »Ziel und Zukunft« (ZuZ) ins Leben gerufen.
Im Rahmen des Programms erhalten Hausärzte in einer Einzelpraxis eine Förderung in Höhe von bis zu 80.000 Euro, wenn sie eine Praxis gründen, eine Praxis übernehmen, eine Zweigpraxis eröffnen oder einen Arzt anstellen. Für Kooperationen ist eine Förderung von bis zu 120.000 Euro möglich. Die Förderung wird von der KVBW ausgeschüttet und gilt für Regionen, in denen die Versorgung besonders dünn ist.
Auch Fachärzte werden künftig gefördert
»Wir freuen uns, dass wir in der Zwischenzeit zwei unzureichend versorgte Mittelbereiche aus dem Förderprogramm herausnehmen konnten, weil sich die Situation dort entspannt hat, nachdem wir im Rahmen von ZuZ neue Hausärzte ansiedeln konnten«, zieht Dr. Johannes Fechner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVBW eine erste Jahresbilanz.
»Ziel und Zukunft« wird zwar bislang auf die Förderung hausärztlicher Niederlassungen in den Regionen Eberbach, Horb am Neckar und Öhringen und beschränkt, in Einzelfällen kommen aber auch hausärztliche Niederlassungen in anderen Gemeinden in Frage. Damit nicht nur die haus-, sondern auch die fachärztliche Versorgung in den ländlichen Regionen verbessert werden kann, wird es bei »Ziel und Zukunft« auch bald für Fachärzte heißen: Raus aufs »Ländle«!